Auf geht’s zu den Deutschen Schülermeisterschaften

Am 5. Mai fanden die Ostdeutschen Meisterschaften im Ju-Jutsu-Fighting, Duo und Ne-Waza in der Bundeshauptstadt statt. Um sich für diese Meisterschaften zu qualifizieren, müssen sich die Kämpfer im Vorfeld in den Landesmeisterschaften behaupten. Insgesamt 160 Kämpfer aus den Bundesländern Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sowie Berlin waren bei der Gruppenauswahl vertreten. Aus Vereinssicht starteten Hannah (U15 bis 40 kg), Jule (U15 bis 52 kg), Tyl (U15 bis 55 kg) und Max (U21 bis 69 kg).

Das Turnier eröffnete aus Naumburger Sicht Tyl, der sich in einem Doppellistensystem behaupten musste. Bereits ein Sieg hätte ausgereicht, um sich für die nationalen Titelkämpfe, die Deutschen Schülermeisterschaften, zu qualifizieren. Leider war Tyl gesundheitlich angeschlagen. In seinem Auftaktkampf sicherte er sich zunächst wertvolle Punkte durch seine Fußtechniken. Im Griffkampf hatte Tyl Mühe seinen Gegner zu kontrollieren. Am Ende stand es 7:5 gegen Tyl, der nun alles auf den zweiten Kampf setzte. Hier musste er feststellen, dass bei den Gruppenmeisterschaften ein hohes Niveau herrscht. Gegen seinen Gegner aus Schorfheide konnte der Domstädter anfangs nur mit viel Mühe mithalten. Tyl musste sich durch ein technisches KO geschlagen geben und belegte insgesamt den 5. Platz in der sechsköpfigen Gewichtsklasse.

Es dauerte bis zum Mittag, bis es für die Mädels ernst wurde. Aufgrund mangelnder Wettkämpferinnen in der U15 bis 40 kg startete Hannah im Limit bis 44 kg als „Fliegengewicht“ und sah sich zwei Gegnerinnen gegenüber. Das gleiche galt für Jule. Damit waren beide schon per se für die Deutschen Schülermeisterschaften qualifiziert. Beide Kämpferinnen zeigten allerdings bereits in der Vorbereitung, dass sie sich nicht mit einem dritten Platz zufrieden geben wollen. Den Auftakt machte Hannah, die anfangs zögerlich agierte und auf die Aktionen der Gegnerin lauerte. Schnell und zielstrebig sammelte sie durch ihre Schlag- und Tritttechniken viele Punkte bevor sie den Griffkampf suchte. Es dauerte nicht lange, bis Hannah ihren Griff hatte und die Gegnerin warf. Im Boden machte die Domstädterin alles fix und beendete den Kampf vorzeitig nach 63 Sekunden. Auch im zweiten Kampf holte sich Hannah viele Punkte und überzeugte die Kampfrichter durch sauber ausgeführte Wurf- und Haltetechniken. Lediglich der Ippon, der „volle Punkt“ fehlte bei dem Part 1, der sich aus Schlägen und Tritten zusammensetzt. Somit musste Hannah den Kampf bis zum Ende ausfechten, den sie deutlich mit 12 zu 6 Punkten für sich entschied. Besonders hatte sich Christoph über den tollen Tani Otoshi gefreut. Damit holte sich das „Fliegengewicht“ die wohlverdiente Goldmedaille. Jule begann ihren ersten Kampf wie gewohnt sehr offensiv, was ihre Gegnerin sehr überrumpelte. So konnte sie sich viele Punkte sichern, ehe die Konkurrenz wach wurde. Insgesamt verkauften sich die Kämpferinnen sehr teuer und der Kampf wurde bis zum Ende ausgefochten. Jule musste sich leider mit 4 Punkten Rückstand geschlagen gegeben. Doch die Niederlage ermutigte Jule, alle im zweiten Kampf aus sich herauszuholen. Es wurde schnell klar, dass Jule die Matte als Siegerin verlassen würde. Mit einem enormen Siegeswillen setzt Jule ihre Gegnerin unter Druck. Dadurch konnte sich die Domstädterin viele Punkte sichern und überzeugte sowohl im Stand als auch im Boden. Am Ende wurde sie mit einem deutlichen 10:2 Sieg belohnt. Damit war die Silbermedaille gesichert.

Max hatte es erwartungsgemäß sehr schwer. Er sah sich dieses Mal vier weiteren Kämpfern gegenüber, die allesamt im Landes- bzw. im Bundeskader trainieren. Schon im Eröffnungskampf ließ sein Konkurrent, der als Favorit der Klasse galt, nichts anbrennen. Auch in den darauffolgenden Kämpfen konnte Max nur mit Mühe mithalten. Schlussendlich belegte Max in seiner Gruppe den 5. Platz und kam buchstäblich nur mit einem blauen Auge davon.

Über die zwei verdienten Medaillen freute sich das gesamte Wettkampfteam so sehr, dass sie erst spät bemerkten, dass Hannah als schnellste Kämpferin der weiblichen U15 mit einem Pokal geehrt wurde. Damit schicken wir nach einer vierjährigen Pause wieder Kämpfer zu den nationalen Titelkämpfen, welche am 26. und 27. Mai in Maintal bei Frankfurt ausgetragen werden.